Eigentlich ganz einfach. Scrum war zunächst ein Vorschlag für Software Entwicklungsteams, der helfen sollte, die Anforderungen der Kunden zu treffen und dabei gleichzeitig ein Maximum an Konzentration auf die gerade gestellte Aufgabe zu legen. Jedes zu entwickelnde Feature wird nach Komplexität und Aufwand in Pakete aufgeteilt – in die sogenannten User Stories. Nun werden für einen bestimmten Zeitraum, z.B. zwei Wochen, so viele User Stories für die Entwicklung ausgewählt, wie sich das Team zutraut zu schaffen. Zwischen diesen sogenannten Sprints dürfen sich die Anforderungen ändern, nicht jedoch innerhalb.
In der Zwischenzeit wird Scrum nicht mehr nur von Software-Teams verwendet. Denn das Vorgehensmodell eignet sich auch allgemein ganz prima für interdisziplinär aufgestellte Teams, die ein gemeinsames Ziel verfolgen. Dieses Ziel muss nicht zwingend die Erstellung von Software sein. Scrum selbst ist zwar einfach zu verstehen, allerdings ist es gleichzeitig nicht leicht anzuwenden. In der Praxis zeigt sich sehr schnell, dass es sich bei Scrum nicht nur um die einfache Abfolge von Regeln handelt, sondern um agile Teams, die sich selbst befähigen, ihre Ziele zu erreichen. Dabei setzen sie auch sehr viele Praktiken aus den Bereichen Team-Building und -Coaching ein.
Im Spagat zwischen sich schnell ändernden Kundenanforderungen und der Zeit, die notwendig ist qualitativ hochwertige Software zu entwickeln, gibt Scrum uns die Möglichkeit planbar flexibel zu sein. Sollte ein Parameter in der Software Entwicklung drohen aus dem Ruder zu laufen, dann haben wir mit Scrum die Möglichkeiten zu reagieren. Zumal ist Scrum ein Messinstrument, Fehler schnell zu erkennen und gleichzeitig auch ein Werkzeug, um rechtzeitig gegenzusteuern. Das heißt Scrum löst keine Probleme, es macht sie aber sichtbar.
Meine Aufgaben als Scrum-Master sind äußerst vielfältig und auch vom jeweiligen Team sowie der Domäne des Teams abhängig. Im Grunde helfe ich dem Team, seine Zusammenarbeit zu verbessern und Ziele immer besser zu erreichen. Dabei übernehme ich keine Sekretärsaufgaben, sondern fördere und unterstütze zur Selbsthilfe. Ich stelle viele, sehr viele Fragen, gebe Impulse und zeige Auswirkungen von Lösungs- und Verbesserungsideen auf. Ich entwickle das Team in die Richtung, dass „Team-Mitglieder Vertrauen zeigen, Konflikte ausfechten, Gruppenentscheidungen mittragen, Kollegen zur Verantwortung ziehen, sowie sich auf Teamergebnisse konzentrieren und diese über ihr eigenes Ego stellen“ – Patrick Lencioni.
Scrum Teams sind selbst-organisierend tätig. Das bedeutet, dass sie alle wichtigen Fähigkeiten zur Ausführung eines Auftrags in sich vereinen. Zudem arbeiten Scrum Teams möglichst nahe oder sogar direkt mit dem Kunden zusammen, um keine Informationsverluste in der Kommunikation entstehen zu lassen. Ein drittes und gleichzeitig ein zentrales Merkmal: Scrum Teams arbeiten in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Dieser beinhaltet beispielsweise Retrospektiven, Skill Matrizen und Team-Entwicklungspläne. Dazu gehört auch ein Scrum-Master, der hilft, dass aus guten Teams großartige Teams werden können.
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